Alben & Lieder
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				  Everblacks DreiGeorg Kreisler 1980 
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				  Literarisches und NichtarischesGeorg Kreisler 1971 
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				  Georg KreislerGeorg Kreisler 1967 
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								  Die heiße Viertelstunde 04Die heiße Viertelstunde 1968 
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				  Die heisse ViertelstundeGeorg Kreisler mit Topsy Küppers 1968 
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				  Wenn ihr lachen wolltGeorg Kreisler mit Barbara Peters 2001 
Vierzig Schilling (Was der Mensch wert ist)/Sieben Euro
1968, Text/Musik: Georg Kreisler
Ja das Bier wird teurer,
	das Papier wird teurer,
	hab'n die Zeitungen uns jüngst erklärt.
	Auch das Öl wird teurer
	und das Mehl wird teurer,
	nur der Mensch ist nach wie vor nichts wert.
	Denn rein chemisch g'sprochen
	ist der samt den Knochen
	vierzig Schilling wert, ganz ohne Spaß.
	Bei die Kessler-Zwilling
	macht es achtzig Schilling,
	aber leider kostens' mehr als das.
	Das Benzin wird teurer,
	ja ganz Wien wird teurer,
	jeder Bissen, jedes Fußballtor.
	Nur der Mensch hält fest an
	seinen Überresten,
	die sind vierzig Schilling nach wie vor.
	Wär ich Chemiker
	oder Polemiker,
	könnt ich noch mehr erzähln von diesem Fach.
	Doch ich bin ja weder
	noch, das weiß ein jeder,
	also denk ich nur darüber nach.
	Diesen ganzen Krempel
	denk ich zum Exempel,
	sitz ich einem Mädchen vis-à-vis.
	Ich streck aus ein Fühler,
	doch ich werd gleich kühler,
	wenn ich denk, ihr Hut kost mehr als sie.
	Und ich denk beklommen,
	ich möcht weiter kommen,
	doch die Preise steigen immer an.
	Nur mein Telefon hat
	mich in einem Monat
	mehr gekostet als der Karajan.
	Ja, es gibt so Leute,
	für die wär das heute
	eine wirklich herrliche Idee.
	Könnt man ohne Zagen
	denen einfach sagen,
	hier sind vier Schilling, so! Adieu
	Wär ich Kritiker
	oder Politiker,
	könnt ich noch mehr erzähln von diesem Fach.
	Doch ich bin ja weder
	noch, das weiß ein jeder,
	also denk ich nur darüber nach.
	Und ich denke weiter,
	doch ich werd nicht heiter,
	denn es ist nicht lustig, wenn ich find,
	daß der Mensch verkehrt ist,
	wenn er nicht mehr wert ist,
	als es seine Chemikalien sind.
	Ja, in vielen Fällen
	ist das festzustellen,
	doch die wissen's nicht und bleiben dumm.
	Und sie kämpfen, streiten,
	wie in alten Zeiten,
	und der Chemiker weiß nicht warum.
	Daß es nicht so bleibe,
	wie ich's jetzt beschreibe,
	dazu sollten wir wohl alle sehn.
	Wenn auf diese Weise
	auch die Menschenpreise
	etwas steigen würden, wär das schön.
	Der Finanzgelehrte
	und der Kriegsexperte
	könnten mehr erzähl'n von diesem Fach.
	Doch ich bin ja weder
	noch, das weiß ein jeder,
	also denk ich nur darüber nach.
	Denken auch Sie ein bissel drüber nach.