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Taubenvergiften (Frühlingslied)

1956, Text/Musik: Georg Kreisler

Schatz, das Wetter ist wunderschön,
da leid ich's net länger zu Haus;
heute muß man ins Grüne gehn,
in den bunten Frühling hinaus!
Jeder Bursch und sein Mäderl
mit einem Freßpaketerl
sitzen heute im grünen Klee -
Schatz, ich hab eine Idee:

Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau,
gehn wir Taubenvergiften im Park!
Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau,
gehn wir Taubenvergiften im Park!
Wir sitzen zusamm' in der Laube,
und ein jeder vergiftet a Taube,
der Frühling, der dringt bis ins innerste Mark
beim Taubenvergiften im Park.

Schatz, geh, bring das Arsen g'schwind her,
das tut sich am besten bewährn.
Streu's auf a Grahambrot kreuz über quer,
nimm's Scherzel, das fressen's so gern.
Erst verjag mer die Spatzen,
denn die tun ei'm alles verpatzen,
so a Spatz ist zu g'schwind,der frißt's Gift auf im Nu,
und das arme Tauberl schaut zu.

Ja, der Frühling, der Frühling, der Frühling ist hier,
gehn wir Taubenvergiften im Park!
Kann's geben im Leben ein größres Plaisir
als das Taubenvergiften im Park?
Der Hanserl geht gern mit der Mali,
denn die Mali, die zahlt's Zyankali,
die Herzen sind schwach und die Liebe ist stark
beim Taubenvergiften im Park...
nimm für uns was zu naschen -
in der anderen Taschen!
Gehn wir Taubenvergiften im Park!