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Sicher wäre es anders ...
1968, Text/Musik: Georg Kreisler
Sicher wär’ es anders besser gewesen,
ohne Zweifel diplomatischer,
aber da ich euch nicht fragen konnte,
tat ich’s eben so.
Sicher hätt’ man’s früher anders geordnet,
ohne Zweifel demokratischer,
aber da ’s mir niemand sagen konnte,
war’s ein Risiko.
Andre hätten euch ja leben lassen
und sich weiter alles geben lassen,
doch dazu ist es zu spät,
mein Herr und meine Dame.
Wie war der Name?
Sicher wär’ es anders höflicher gewesen,
ohne Zweifel viel sympathischer,
aber da ich mich nicht plagen konnte,
war ich eben roh.
Sicher wär’ es anders feiner gewesen,
wenn auch etwas problematischer,
doch da ich’s nicht mehr vertagen konnte,
ist die Welt jetzt mein.
Denn sonst wär’ ich immer kleiner gewesen
und auch immer bürokratischer.
Da mir sowas nicht behagen konnte,
bleib’ ich jetzt allein.
Ich hätt’s noch einmal verschieben können
und euch noch ein bisschen lieben können,
doch dann wär’ ich auf mich bös’ geworden.
Nun bin ich heiter, und es geht weiter.
Sicher wär’ es anders sauberer gewesen
und bestimmt aristokratischer,
aber da ich das nicht wagen konnte,
ließ ich’s eben sein.
Sicher wär’ es anders schöner gewesen
und vielleicht auch automatischer,
aber da ich euch nicht schlagen konnte,
hörtet ihr nicht zu.
Sicher wär’ es anders klüger gewesen,
aber sicher auch apathischer.
Da mir jeder an den Kragen konnte,
bin ich ein Filou.
Und da ihr mir nie Vertrauen schenktet,
höchstens hochgezog’ne Brauen schenktet,
dabei sollte ich euer Erbe werden. Wieso? Warum?
Jetzt seid ihr stumm.
Sicher wär’ es anders folgsamer gewesen,
für ein Kind auch symptomatischer,
aber da ich’s nicht ertragen konnte,
hab’ ich meine Ruh’.
Ich und du und du;
alle haben Ruh’.