Alben & Lieder

Schieß mit mir

1979, Text/Musik: Georg Kreisler

Version A

Ein Gardeoffizier, ein junger Leutenant,
war fern von der Heimat im Kriege.
Das Mädchen neben ihm nahm plötzlich seine Hand
und sagte: 's wär falsch, wenn ich schwiege.
Ich beobachte dich jetzt schon längere Zeit.
Du bist traurig, Herr Leutnant, und das tut mir leid.
Ja, im Krieg geht gar mancherlei vor.
Und dann sang sie ihm zärtlich ins Ohr:

Schieß mit mir, komm, schieß mit mir!
Wir werden schon irgendwen töten.
Bomb mit mir, komm, bomb mit mir!
Wir wollen die Feinde zertreten.
Unsre Liebe erblüht erst beim krachenden Schuß.
Wenn Verwundete brüllen, wie gut schmeckt ein Kuß!
Oh Liebling, schieß mit mir, komm, schieß mit mir,
mein feuriger Landesbefreier!
Schieß mit mir, ja, schieß mit mir!
Wir treffen ein paar in die Eier.
Laß uns fröhlich mit schweren Kartätschen
die feindlichen Leiber zerquetschen!
Ach, schieß mit mir, oh du, schieß mit mir!
Zusammen gehört uns die Welt,
mein Held.

Der Krieg ging schnell vorbei. Der junge Leutenant
kam einbeinig heim in sein Städtchen.
Da sah er eines Tags in einem Restaurant
ein schönes einarmiges Mädchen.
Er rief nur: "Mein Mädel!" mit zitternder Lust,
da lag sie schon voll Leidenschaft an seiner Brust.
Und dann sangen sie beide voll Glück
ihre alte vertraute Musik:

Schieß mit mir, komm, schieß mit mir!
Wir werden schon irgendwen töten.
Bomb mit mir, komm, bomb mit mir!
Wir wollen die Feinde zertreten.
Ach, erinnerst du dich noch der seligen Zeit,
als wir glücklich vereint waren in blutigem Streit?
Oh Liebling, schieß mit mir, komm, schieß mit mir!
Wie süß auf dem Schlachtfeld zu lieben!
Schieß mit mir, ja, schieß mit mir!
Ich metzgerte heute erst sieben.
Niemand fragt, wer den Krieg dann verloren.
Neue Feinde werden täglich geboren.
Drum schieß mit mir, ja, schieß mit mir!
Es gibt nur den Sieg
bis zum nächsten Krieg.


Version B

Ein Gardeoffizier, ein junger Leutenant,
war fern von der Heimat im Kriege.
Das Mädchen neben ihm nahm plötzlich seine Hand
und sagte: 's wär falsch, wenn ich schwiege.
Ich beobachte dich jetzt schon längere Zeit.
Du bist traurig, Herr Leutnant, und das tut mir leid.
Ja, im Krieg geht gar mancherlei vor.
Und dann sang sie ihm zärtlich ins Ohr:

Schieß mit mir, komm, schieß mit mir!
Wir werden schon irgendwen töten.
Bomb mit mir, komm, bomb mit mir!
Wir wollen die Feinde zertreten.
Unsre Liebe erblüht erst beim krachenden Schuß.
Wenn Verwundete brüllen, wie gut schmeckt ein Kuß!
Oh Liebling, schieß mit mir, komm, schieß mit mir,
mein feuriger Landesbefreier!
Schieß mit mir, ja, schieß mit mir!
Wir treffen ein paar in die Eier.
Laß uns fröhlich mit schweren Kartätschen
die feindlichen Leiber zerquetschen!
Drum, schieß mit mir, ja, schieß mit mir!
Zusammen gehört uns die Welt,
mein Held.

Der Krieg ging schnell vorbei. Der junge Leutenant
kam einbeinig heim in sein Städtchen.
Da sah er eines Tages in einem Restaurant
ein schönes einarmiges Mädchen.
Er rief nur: "Mein Mädel!" mit zitternder Lust,
da lag sie schon voll Leidenschaft an seiner Brust.
Und dann sangen sie beide voll Glück
ihre alte vertraute Musik:

Schieß mit mir, komm, schieß mit mir!
Wir werden schon irgendwen töten.
Bomb mit mir, komm, bomb mit mir!
Wir wollen die Feinde zertreten.
Ach, erinnerst du dich noch der seligen Zeit,
als wir glücklich vereint waren in blutigem Streit?
Oh Liebling, schieß mit mir, komm, schieß mit mir!
Wie süß auf dem Schlachtfeld zu lieben!
Schieß mit mir, ja, schieß mit mir!
Ich metzgerte heute erst sieben.
Niemand fragt, wer den Krieg dann verloren.
Neue Feinde werden täglich geboren.
Drum schieß mit mir, ja, schieß mit mir!
Es gibt nur den Sieg
bis zum nächsten Krieg.