Alben & Lieder
Mein Weib will mich verlassen, Gott sein Dank!
1966, Text: Georg Kreisler
Mein Weib will mich verlassen
Wahrscheinlich hat sie recht
Es ist sogar beinahe ihre Pflicht
Zu ihr möchte einer passen
Der mehr ist als ein Knecht
Zumindest einer, der ihr mehr verspricht
Sie sagt, sie wird es nie tun, wenn sie’s noch mal verschiebt
Sie sagt, ich treib sie selbst hinaus, obwohl sie mich doch liebt
Verlassen und vertreiben ist leichter, als zu bleiben
Und warten ist das Schwerste, was es gibt.
Mein Weib will mich verlassen
Ich selbst verlass mich nicht
Ich bleib bei mir – und keiner weiss warum
Es sagten schon die Weisen: Ein Weib will immer reisen
Ein Mann kommt an und bleibt. Und schaut sich um.
Sie sagt, ich bin mein eig’ner und allergrösster Feind
Sie sagt, wenn sie erst fort ist, werd ich wissen, was sie meint.
Das heisst, sie soll erst gehen, und dann werd ich verstehen.
Doch wie kann man versteh’n, solang man weint.
Mein Weib will mich verlassen
Und wird’s zu spät bereu’n
Und darin liegt die schreckliche Gefahr
Denn dann wird sie mich hassen.
Doch dann sind wir allein.
Und dann kann’s nie mehr werden, wie es war.