Alben & Lieder

Max auf der Rax

1957, Text/Musik: Georg Kreisler

Die Füchse verjuxen den Max auf der Rax. Halli!
Die Füchse verjuxen den Max auf der Rax. Hallo!
Sie werden mich jetzt fragen' ob ich nicht etwas spinn.
Doch in dem, was ich sang, liegt ein tieferer Sinn.
Die Geschichte beginnt nämlich so:
Halli, Halli, Hallo!

Es waren die Trixie und obiger Max, Halli!
Es waren die Trixie und obiger Max
schnurstracks eines Tags unterwegs auf die Rax
und da kamen sie auch zu der raxigen Schlucht.
»Diese Schlucht hab ich g'sucht,« sagte Max, »die hat Wucht.«
Halli, Halli, Hallo!

»Denn das Echo der raxigen Schlucht ist bekannt« - Halli!
»Das Echo der raxigen Schlucht ist bekannt
als das laxeste Echo im raxenen Land.«
Doch die Trixie, die war schon erwachsen und sprach:
»lieber Max, deine Faxen, die mach ich nicht nach.«
Halli, Halli, Hallo!

Da hopste der Max in die Schlucht und rief schnell: »Halli!«
Und das Echo erwiderte deutlich und hell:
»Hallo!«
Da rief Max voller Zorn, und sein Atem ging schwer:
»Hallo!«
Doch das Echo ertönte genau wie vorher:
»Halli!«
Und gigsend hat Max es noch einmal versucht:
»Halli, Halli, Hallo!«
Und das Echo' es gigste zurück in die Schlucht:
»Hallo, Hallo, Halli!«

Da rief Max, und sein Herz schlug ihm bis an den Hals: »Wie?«
Doch das Echo erwiderte nichts weiter als: »Wo?«
Und Max rief: »Ja, Sie!«
Und das Echo: »Ja, so!«
Und Max rief: »No, wie?«
Und das Echo: »Niveau!«
Und »Hollodero«
wurde »Hillideri«'
und »Ich geh in den Zoo«
war »Och geh on den Zieh.«
Und er sank in die Kno -
ich mein: In die Knie
und wurde nicht froh
bis um sechs in der Früh.
Dann rief er: »Hallo!«
Und das Echo: »Halli!«
Und er wusch Hände und Gesocht
und ging auf's Kli.

Und er dachte verzweifelt: Ich hab mich blamiert,
mein Leben verpfuscht, Karriere ruiniert.
Mein Automobil wird ein Autimibol,
jedes Liebesidyll ein Lobesodol.
Erreich ich die Spitzen,
sind nichts dort wie Spotzen,
und alle Matritzen
werden Matrotzen.
Statt Milch trink ich Molch,
statt Bier krieg ich Bor,
meine Kiefer werden Koffer,
und aus mir wird ein Mohr.
Will mich wer betrügen,
bin ich schon betrogen.
Und will ich was kriegen,
geht's mir an den Krogen.
Halli, Halli, Hallo!

Und der Max schottelte seinen Kipf, und er sprach: »Halli!«
Ja, der Max schottelte seinen Kipf, und er sprach:
»Liebe Trixie, geh heim, denn ich kann dir nicht nach.
Sag's meiner Frau und meinen drei Kondern!
Ich möcht ihnen selber die Schmerzen gern londern.
Doch wurden sie mich weder lieben noch loben,
drnm bleib nur schön driben, sowohl als auch droben,
und sollten die Füchse, die Fochse, mich fressen,
dann wird mich die Menscheit so schnell nicht vergessen.
Halli, Halli, Hallo!«

Und die Füchse, sie kamen und fanden den Max. Halli!
Jetzt verjuxen die Füchse den Max auf der Rax.
und es quietschen die Knochen, es knackset der Flachs,
und ein jeder Fuchs leckt sich die Flanken und spricht:
»Dieser Max, ja, ich sag's, ist ein Flachsengedicht!
Die Flachsen, die Flachsen,
die Muskulatur in den Haxen,
die Achserln, die Waderln,
die Schinkenrouladerln,
die Schucherln, die Sockerln,
die Niernderln mit Nockerln!
Ein G'selcht's von dem Max
ist die Höh des Geschmacks.
Apripi - das heißt: Apropos -
Halli, Halli, Hallo!“