Alben & Lieder
enthalten auf
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Allein wie eine Mutterseele
Georg Kreisler 2006
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A Glamorous Life? - Lola Blau
Barbara Pöschl / Christoph Schmid 2003
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Heute Abend: Lola Blau
Ursula Ruhs 2003
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Lola Blau
Ines Martinez 2003
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Heute Abend: Lola Blau
Ewa Teilmanns/Wilhem Rodenberg 2000
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Heute Abend: Lola Blau
Jutta Czurda 1999
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Heute Abend: Lola Blau
Stella Fürst 1999
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Heute Abend: Lola Blau
Sascha Ley
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Die heiße Viertelstunde 14
Die heiße Viertelstunde 1968
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Anders als die andern
Georg Kreisler mit Topsy Küppers 1969
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Taubenvergiften für Fortgeschrittene
Georg Kreisler mit Barbara Peters 1995
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Gruselkabinett
Georg Kreisler mit Barbara Peters 1981
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Mit dem Rücken gegen die Wand
Georg Kreisler mit Barbara Peters 1979
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Lola Blau
Topsy Küppers 1971
Frau Schmidt
1968, Text/Musik: Georg Kreisler
Version A
Meine Schwester nahm einen Künstler zum Mann,
und sie leidet mit ihm bittere Not.
Meine Freundin, die nur mit Politikern kann,
sitzt im Rathaus und quält sich zu tot.
Nur ich nahm den Mann, der nichts war und nichts ist,
Außer Mensch jetzt auch Gatte und Bürger und Christ.
Ich quäle mich nicht mit Problemen herum,
ich sag meine Meinung, Punktum.
Hätt' ich damals den Jonny genommen,
wär ich auch in alle Zeitung gekommen.
Doch ich wollte nicht so recht mit,
und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Wär ich damals mit Peter zur Tante,
Wär ich heute mit ihm in Russland Frau Gesandte.
Doch ich hielt mit Peter nicht Schritt,
Und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt ist die anonyme Frau,
Bei Nacht sind alle Katzen grau.
Frau Schmidt die nur über andre spricht
den meinen Namen merkt man sich ja nicht.
Gott sei Dank, daß ich Willi nicht küßte,
Weil ich heut mit ihm das Land regieren müßte.
Aber Willi biß auf Granit,
Und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt, die sich nicht verleiten läßt,
denn Sex ist nun mal nicht gesund.
Frau Schmidt, die sich nichts bestreiten läßt.
Des Menschen bester Freund, das ist sein Hund.
Frau Schmidt braucht keinen Bewegungsgrund,
um gegen irgendwas zu sein.
Frau Schmidt braucht keinen Überlegungsgrund,
um lang und laut zu schrein.
Denn was in allen Illustrierten steht, das leuchtet letzten Endes ein.
Ich mag keine zu intelligenten
frechen Juden und gewöhnlichen Studenten.
Denen geb ich, hopp, einen Tritt,
denn ich bin ja nur die Frau Schmidt.
Und bei Malern da werd ich noch wilder.
In der Zeitung les ich niemals ihre Bilder.
Jeder Maler ist ein Bandit,
aber ich bin nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt kann im Grunde nichts dafür.
Das halbe Volk steht hinter ihr.
Frau Schmidt ist bisweilen mäuschenstill,
man weiß ja an der Spitze, was sie will.
Deshalb stört mich auch nichts an den Ländern,
die sich heutzutage mit den Zeiten ändern.
Zwar es bringt mir keinen Profit,
denn ich bin ja nur die Frau Schmidt.
Aber trotzdem mache ich mit,
denn die Zeiten ändern sich,
Pleiten ändern sich,
Mächte ändern sich,
Knechte ändern sich.
Was sich niemals ändert, ist die Frau Schmidt.
Version C
Meine Schwester nahm einen Geiger zum Mann,
und sie leidet mit ihm bittere Not.
Meine Freundin, die nur mit Politikern kann,
sitzt im Rathaus und arbeitet sich tot.
Nur ich nahm den Mann, der nichts war und nichts ist,
Außer Mensch jetzt auch Gatte und Bürger und Christ.
Ich quäle mich nicht mit Problemen herum,
ich habe meine Meinung, Punktum.
Hätt' ich damals den Felix genommen,
wär ich unter Akademiker gekommen.
Doch Papa war Antisemit,
und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Wär ich damals ins Kino mit Hektor,
Wär ich heute eine reiche Frau Direktor.
Doch ich hielt mit Hektor nicht Schritt,
Und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt ist die anonyme Frau,
Bei Nacht sind alle Katzen grau.
Frau Schmidt sagt sich stets den gleichen Satz:
„Ich kenne und ich wahre meinen Platz.”
Gott sei Dank, daß ich Bruno nicht küßte,
Weil ich heut mit ihm ein Land regieren müßte.
Aber Bruno biß auf Granit,
Und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt schwärmt für den Verfassungsschutz,
Den Andersdenkenden geschieht nur recht.
Frau Schmidt ist immer gegen Schund und Schmutz,
Ein anständiger Mensch hat kein Geschlecht.
Frau Schmidt tritt für alle süßen Hunde ein:
„Ein Mensch hat mir noch nie was apportiert.”
Frau Schmidt meint, Armut muß bei Gott nicht sein,
denn „Arbeit hat noch niemand degradiert!“
Am liebsten sag ich immer: „Rübe ab! Weil's immer funktioniert.”
Ich mag keine zu intelligenten
frechen Juden oder farbigen Studenten.
Denen geb ich, hupp, einen Tritt,
Denn ich bin ja nur die Frau Schmidt.
Auch von Künstlern hab ich nie etwas erwartet.
Alle Künstler, die heut leben, sind entartet.
Jeder denkt an seinen Profit,
Und nicht einer denkt an Frau Schmidt.
Frau Schmidt braucht dazu kein Alibi,
Das halbe Volk denkt so wie sie.
Frau Schmidt muß nur selten heftig sein,
In Bonn geht man auch so auf alles ein.
Mich stört gar nichts an anderen Ländern,
weil es wichtig ist, daß wir uns hier nicht ändern.
Doch das deutsche Volk macht schon mit,
denn der Schnitt ist so wie Frau Schmidt.
Wir marschieren im richtigen Schritt.
Ja, die Pfaffen ändern was,
Waffen ändern was,
Küsse ändern was,
Schüsse ändern was,
was sich niemals ändert, ist die Frau Schmidt.
Version D
Meine Schwester nahm einen Geiger zum Mann,
und sie leidet mit ihm bittere Not.
Meine Freundin, die nur mit Politikern kann,
sitzt im Rathaus und arbeitet sich tot.
Nur ich nahm den Mann, der nichts war und nichts ist,
Außer Mensch jetzt auch Gatte und Bürger und Christ.
Ich quäle mich nicht mit Problemen herum,
ich habe meine Meinung, Punktum.
Hätt' ich damals den Felix genommen,
wär ich unter Akademiker gekommen.
Doch Papa war Antisemit,
und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Wär ich damals ins Kino mit Hektor,
Wär ich heute eine reiche Frau Direktor.
Doch ich hielt mit Hektor nicht Schritt,
Und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt ist die anonyme Frau,
Bei Nacht sind alle Katzen grau.
Frau Schmidt sagt sich stets den gleichen Satz:
„Ich kenne und ich wahre meinen Platz.”
Gott sei Dank, daß ich Helmut nicht küßte,
Weil ich heut mit ihm ein Land regieren müßte.
Aber Helmut biß auf Granit,
Und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt schwärmt für den Verfassungsschutz,
Den Andersdenkenden geschieht nur recht.
Frau Schmidt ist immer gegen Schund und Schmutz,
Ein anständiger Mensch hat kein Geschlecht.
Frau Schmidt tritt für alle süßen Hunde ein:
„Ein Mensch hat mir noch nie was apportiert.”
Frau Schmidt meint, Armut muß bei Gott nicht sein,
denn „Arbeit hat noch niemand degradiert!“
Am liebsten sag ich immer: „Rübe ab! Weil's immer funktioniert.”
Ich mag keine zu intelligenten
frechen Türken oder farbigen Studenten.
Denen geb ich, hupp, einen Tritt,
Denn ich bin ja nur die Frau Schmidt.
Auch von Künstlern hab ich nie etwas erwartet.
Alle Künstler, die heut leben, sind entartet.
Jeder denkt an seinen Profit,
Und nicht einer denkt an Frau Schmidt.
Frau Schmidt braucht dazu kein Alibi,
Das halbe Volk denkt so wie sie.
Frau Schmidt muß nur selten heftig sein,
In Bonn geht man auch so auf alles ein.
Mich stört gar nichts an anderen Ländern,
weil es wichtig ist, daß wir uns hier nicht ändern.
Doch das deutsche Volk macht schon mit,
denn der Schnitt ist so wie Frau Schmidt.
Wir marschieren im richtigen Schritt.
Ja, die Pfaffen ändern was,
Waffen ändern was,
Küsse ändern was,
Schüsse ändern was,
was sich niemals ändert, ist die Frau Schmidt.
Aus “Lola Blau”?
Ob bei Frau Schmidt sich auch kein Gewissensbiß regt?
Ob auch sie das Vergangene vergaß?
Ob sie weiß, daß auch sie ihren Schuldanteil trägt?
Nein - ich glaube, die sagt sich nur das:
Hätt ich damals den Goldstein genommen,
wär ich sicher nach Amerika gekommen.
Doch Papa war Antisemit,
und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Hätt ich damals mir manches verkniffen
und auf andre Kosten nicht zu hoch gegriffen -
doch ich hatte so Appetit.
Und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt ist die anonyme Frau.
Bei Nacht sind alle Katzen grau.
Frau Schmidt, die stets nur von andern spricht,
denn meinen Namen merkt man sich ja nicht.
Gott sei Dank, daß ich Bruno nicht küßte,
weil ich heut mit ihm ein Land regieren müßte.
Aber Bruno biß auf Granit,
und so bin ich nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt, die sich nicht verleiten läßt,
denn Sex ist nun mal nicht gesund.
Frau Schmidt, die sich nichts bestreiten läßt.
Des Menschen bester Freund, das ist sein Hund.
Frau Schmidt braucht keinen Bewegungsgrund,
um gegen irgendwas zu sein.
Frau Schmidt braucht keinen Überlegungsgrund,
um lang und laut zu schrein.
Denn was in allen Illustrierten steht, das leuchtet letzten Endes ein.
Ich mag keine zu intelligenten
frechen Juden oder farbigen Studenten.
Denen geb ich, hopp, einen Tritt,
denn ich bin ja nur die Frau Schmidt.
Und bei Malern da werd ich noch wilder.
In der Zeitung les ich niemals ihre Bilder.
Jeder Maler ist ein Bandit,
aber ich bin nur die Frau Schmidt.
Frau Schmidt kann im Grunde nichts dafür.
Das halbe Volk steht hinter ihr.
Frau Schmidt ist bisweilen mäuschenstill,
man weiß ja an der spitze, was sie will.
Deshalb stört mich auch nichts an den Ländern,
die sich heutzutage mit den Zeiten ändern.
Zwar es bringt mir keinen Profit,
denn ich bin ja nur die Frau Schmidt.
Aber trotzdem mache ich mit,
denn die Zeiten ändern sich,
Pleiten ändern sich,
Mächte ändern sich,
Knechte ändern sich.
Was sich niemals ändert, ist die Frau Schmidt