Alben & Lieder

Finale

1965, Text/Musik: Georg Kreisler

Stimmen:

1: Schneckchen (Brigitte Brandt)
2: Popov?
3: Vico Bello?
4: Mayerlein?
5: Knut
6: Barbara (Topsy Küppers)


(1)
Sie werden's nicht fassen, doch Barbara ist abgereist.
Ich wollt' sie nicht lassen und ließ sie auch nicht los.
Ich sprach sie, da stand stand sie, die Tränen waren überall,
und plötzlich verschwand sie, die Liebe war zu groß.

(2)
Mein Gott, Barbara ist fort,
das ist spiegelglatter Mord.
Traurig, wie man es auch dreht.
Ja ja, nun ist es es zu spät.

(3)
Barbara fort, das kann nicht sein,
ist es denn auch wirklich wahr?
Lässt sie uns alle ganz allein? Frauen sind unberechenbar.
Barbara, was kann ich jetzt erwarten?
Barbara, wie lange muß ich warten?

(4)
Ahnungslos ging Barbara fort,
in die weite Welt.
Wie ich sie verehrte wird sie niemals jetzt erfahren,
ach, in viel zu jungen Jahren wird sie grausam schon enttäuscht.

(5)
Barbara hör mich, Bangkok
du bist mein Leben ist mein Glück
ließt mich nicht verzagen in den letzten schönen Tagen
unserer Liebe war ich niemand jetzt aber dein Mann


(1)
Wir müssen was machen, statt unbeteiligt hier zu stehn,
ganz schreckliche Sachen sind manchmal schon passiert.
Sie ist jetzt imstande, ein unerhörtes Ding zu drehn,
aus Kummer, aus Schande, wenn niemand protestiert.

(2)
Ich ruf' erst das Konsulat,
die sind jederzeit parat,
und ein russischer Spion
hat die größte Protektion.

(3)
Ich such mir in der nächsten Stadt irgendeinen Polizist,
erst wenn man einen Steckbrief hat wird man wissen, wo sie ist.
Polizei, der steh'n die Wege offen,
Polizei, sonst ham' wir nichts zu hoffen.

(4)
Ich schaff's Deutsche Fernsehn heran,
dort bringt man ihr Bild.
Zehn Million Bundesfritzen werden des nachts beim Fernsehn sitzen,
werden uns dann unterstützen, und wir ham' sie bald.

(Knut)
Sie ist bestimmt nach Hamburg gerannt,
wo ich sie auf der Reeperbahn fand.
Dort werd ich sie zähmen, denn sie wird sich etwas schämen,
und dann und sie fristet ein lebenslang mit mir.

(Alle)
Auf zur Tat, auf zur Tat

(Barbara)
Der Koffer, der Koffer, den darf ich nicht vergessen,
da drin ist was zu essen, das brauch' ich doch im Bus.
Gestatten ,gestatten, ich hab' es etwas eilig,
ich muß jetzt gehen, weil ich den Bus erreichen muß.

(Alle)
Barbara, Barbara, Barbara

(Barbara)
Was gibt's?

(Alle)
Barbara

(Barbara)
Ja und? Was haben Sie, was reden Sie, was wollen Sie, was meinen Sie,
was wünschen Sie, was suchen Sie, was brauchen Sie, was weinen Sie?
Was war es, das Sie riefen? Sie finden mich bereit.
Reden Sie, Reden Sie, ich habe nicht viel Zeit. Reden Sie!


(Alle durcheinander)

(1) Die Absichten einer Frau
(2)
(3)
(4)
(5)


(Barbara)
Alles dreht sich rund im Kreise, was ist hier passiert?
Sagt mir bloß, wo sitzt die Meise die mich schikaniert?

(Popov)
Das war keine Meise, das war höchstens ein Taifun

(3)
Barbara, Sie wanken ja, was kann ich für sie tun?

(Barbara)
Zwei von meinen Koffern stehn die Straße lang ein Stück.
Bringen Sie die Koffer möglichst rasch hierher zurück.

(Knut)
Wenn du mich nicht heiratest, dann bringe ich dich um.

(Barbara)
Keine Angst, ich heirat' dich, erklär' mir bloß warum.

(3)
Was sollen hier Erklärungen, solang' die Sache klappt
Diesmal hat der Kerl bei Ihnen großes Glück gehabt.

(Barbara)
Hörst du, du hast Glück gehabt, es gibt ein Happy-End.
Sag doch was, sag doch was, sag doch was.

(Knut)
Die Pfeife brennt.

(Alle)
Das ganze Junggesellenleben ist ein Polterabend,
und eines Tages ist er gottseidank vorbei,
denn dieser vielgerühmte, endlos lange Polterabend
ist nur die Vorbereitung auf den Monat Mai.
Dann kann man endlich wie ein Siebenschläfer schlafen,
und wie ein Tausendfüßler geh'n und mit geschloss'nen Augen seh'n.
Ich freu' mich heut schon auf den Abend nach dem Polterabend,
denn der wird schön, ja der wird schön,
ja der wird schön, ja der wird schön,
der wird erst schön,

Schööön.