Alben & Lieder
enthalten auf
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Everblacks Zwei
Georg Kreisler 1974
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Lieder zum Fürchten
Georg Kreisler 1963
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Lieder zum Fürchten (Favorit)
Georg Kreisler
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15 Jahre Kabarettforum Salzburger Stier
Sampler 1997
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20 Jahre Salzburger Stier
Sampler
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Troyke singt Kreisler
Karsten Troyke 1999
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Elche steh´n und lauschen
H-monist 1996
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Zu leise für mich
Thomas Udert
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Gehn ma Tauben vergiften
Georg Kreisler mit Topsy Küppers 1964
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Ein Abend zu zweit und andere Lieder zum Fürchten
Georg Kreisler mit Topsy Küppers
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Als der Zirkus in Flammen stand
Georg Kreisler mit Barbara Peters 2000
Dreh das Fernsehn ab
1963, Text/Musik: Georg Kreisler
Hab ich geschlafen? Hab ich geträumt? Gab ich nicht acht?
War's eine Fliege, die mich plötzlich geweckt hat?
Oder der Sessel, auf dem ich saß, hat er gekracht?
War's eine Hupe, die von fern mich erschreckt hat?
Jedenfalls tut es mir leid, wenn ich schlief,
denn es ist doch erst dreiviertel zehn,
lange vor Mitternacht, also zu zeitig,
um endgültig schlafen zu gehn.
War ich zu müde? Und zu passiv?
Ging etwas schief, während ich schlief?
Dreh das Fernsehen ab, Mutter, es zieht!
Und der Abend ist zu schön für solche Sorgen.
Und das morgige Programm beginnt erst morgen.
Ich weiß schon heut, was man dann sieht.
Dreh das Fernsehen ab, Mutter, es zieht!
Dreh das Fernsehen ab, Mutter, es zieht!
Auf den Bäumen wachsen nachts verbotne Früchte.
Hinterm Haus erzählt man häßliche Gerüchte -
erst nur ein Wort - später ein Lied.
Dreh das Fernsehen ab, Mutter, es zieht!
Man verbot jetzt April und Musik in A-Dur
und begoß unsere Straße mit Leim.
Jeder Bürger erhält eine goldene Uhr,
doch das Wetter bleibt weiter geheim.
An der Staatsgrenze streicht man die Schlagbäume weiß,
und man muß jetzt die Semmeln verzolln.
Unser Nachbar bekam einen Förderungspreis,
damit andere auch einen wolln.
Dreh das Fernsehen ab, Mutter, es zieht!
Und die Würmer in den Äpfeln stehn schon strammer.
Und der Kammerdiener kommt aus seiner Kammer.
Gehn wir zu Bett, eh was geschieht!
Dreh das Fernsehen ab, Mutter, es zieht!
Jeder Feldmarschall kriegt ein besondres Dekret:
Was er tut, gilt sofort als verjährt.
Man läßt trotzdem die Strafanstalt stehn, wo sie steht,
sie wird einfach zum Irrenhaus erklärt.
In der Ferne, wo niemand erkennen ihn kann,
geht ein Mann auf und ab ohne Ruh.
Ich geh hin und - mein Gott! Ich bin selber der Mann
und ruf einsam und leise mir zu:
Hab ich geschlafen? Hab ich geträumt? Gab ich nicht acht?
War's eine Fliege, die mich plötzlich geweckt hat?
Oder der Sessel, auf dem ich saß, hat er gekracht?
War's eine Hupe, die von fern mich erschreckt hat?
Jedenfalls tut es mir leid, wenn ich schlief,
denn es ist doch erst dreiviertel zehn,
lange vor Mitternacht, also zu zeitig,
um endgültig schlafen zu gehn.
War ich zu müde? Und zu passiv?
Ging etwas schief, während ich schlief?
Dreh das Fernsehen ab, Mutter, es zieht!
Auf den Feldern reift das gestrige Gemüse.
Die Antennen wachsen langsam durch die Wiese.
Wer noch jung ist, wird schon jede Woche zäher.
Und die Tränenlieferanten kommen näher.
Irgendwer schreit. Irgendwer flieht.
Dreh das Fernsehen ab, Mutter, es zieht!