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Der Unentschlossene

1961, Text: Georg Kreisler

Jeder Mann sucht hie und da
hie und Damengesellschaft,
weil er Damen fern und nah,
fern und nachdenklich sieht.
Jedem Mann das Seine.
Ich bleib gern alleine,
was ja auch nach jeder Liebelei
liebeleider geschieht.

Wenn man sich so einerlei
einer Leidenschaft hingibt,
die man nur durch ab und zu
ab und Zufall beginnt,
merkt man bald, die Frauen
haben scharfe Klauen,
welche einem her und hin
her und hinderlich sind.

Oft will ich mich hin und her
hin und herrlich verlieben,
wie mans heute jung und alt
jung und alltäglich kann.
Frauen sind Erpresser!
Freiheit ist viel besser.
Mancher Ehemann denkt trau schau wem,
trau schau wehmütig dran.

So kann man sich Tag und Nacht,
Tag und nachträglich quälen,
während man sein hie und da
hie und Dasein durchmißt,
streckenweis gemeinsam,
meistens querfeldeinsam,
warum man so feig und Wort für Wort
Wort für »wortbrüchig ist.

Aber man macht fest und treu
fest und träumerisch weiter.
Lebt sein Leben stolz und frei
stolz und freilich allein.
Nur im ganz Geheimen,
wo die Träume keimen,
keimt der große Traum vom Wiedersehn.
wieder sehnsüchtig sein.