Alben & Lieder
Der Rabbi
Text/Musik: Georg Kreisler
Wenn sich Leute schwertun,
was kann ich dann mehr tun,
als sie zu trösten wo ich kann?
Man schimpft auf die Regierung
und die Technisierung.
Immer wieder fängt man damit an.
Man schiebt´s auf den Computer.
Recht hat man! Was tut er,
außer unser Leben zu komplizieren?
Ich sag: Liebe Glaubensgenossen,
seid doch nicht so staatsverdrossen!
Eines kann ich euch schon garantieren:
Ich kenn das alles schon von heute morgen,
als ich vom Fenster auf die Straße sah.
Die Sonne war noch irgendwo verborgen,
sie war zwar aufgegangen, doch noch nicht da.
Die Leute waren alle voller Sorgen
und übten sich in Wichtigtuerei.
Ich kenn das alles schon von heute morgen,
und heute abend ist es trotzdem nicht vorbei.
Unlängst kam Herr Winter
urplötzlich dahinter,
hinter seine Frau und den Friseur.
Hurtig, wie ein Sprinter,
kam darauf der Winter
zu mir und meinem offenen Gehör.
Ich sag ihm: Mein Bester, nu,
bei ihrem Semester
ist das eine Selbstverständlichkeit.
Eines steht doch fest auf Erden:
Ihre Frau wird älter werden.
Lassen S´ dem Friseur ein bissel Zeit.
Ich kenn das alles schon von meiner ersten Frau.
Die erste Frau steht keinesfalls dafür.
Da ist man doch geschlagen mit der schwersten Frau,
die meint´s so schlecht mit dir, wie du mit ihr.
Es kann sogar passieren einer gescheiten Frau,
daß sie sich hinlegt mit der ganzen Stadt.
Ich kenne das auch sogar von meiner zweiten Frau.
Erst bei der fünften ist man froh, daß sie wen hat.