Alben & Lieder
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Das war gut
1968, Text/Musik: Georg Kreisler
Als ich noch a Kleinkind war in meiner Mutter Arm,
fihlte ich mich wohlig dort, well immer war es warm.
Einmal kochte iber auf dem Herd ein großer Topf,
da ließ mich die Mutter falln und zwar auf meinen Kopf.
Das war gut, weil ich gelernt hab,
wer sich wohlfihlt, hat darauf ka Monopol,
und mich später rasch entfernt hab,
wenn wer sagte: Komm zu mir, du fihlst dich wohl.
Später als ich älter war und a bissele mehr verstand,
zeichnete ein Freund von mir den Lehrer an die Wand.
Dann lief er davon und weil der Lehrer mich dort fand,
hat er mich verprigelt, weil ich war grad bei der Hand.
Das war gut, weil ich kapiert hab,
meine Freunde lassen gerne mich im Stich,
und seither oft demonstriert hab,
wenn es Prigel gibt, dann krieg sie immer ich.
Später hab ich aufgemacht mit Pollak a Geschäft.
Alles Geld, das zu uns kam, schrieb Pollak in a Heft.
Eines Tages ließ er mir das Heft und nahm das Geld
und hat sich bis heut aus Argentinien nicht gemeldt.
Das war gut, ich war zwar pleite,
doch der Pollak hat es nie von mir gewußt.
Und mein Wahlspruch bleibt bis heute:
Daß man Bicher führt, beschützt nicht vor Verlust.
Dann hab ich geheiratet die Sarah Rosenblatt,
weil das Mädel 100 000 Dollar Mitgift hat.
Was damit gemeint war, wurde nach der Hochzeit klar.
100 000 stimmte, nur statt Dollar warn’s Dinar.
Das war gut, weil junge Leute
solln womöglich auf den eig’nen Fißen stehn.
Und mit Dollar würd es uns heute
sicher besser als den meisten Leuten gehen.
Sieben Töchter brachte sie gesund auf diese Welt.
Und ich mußte Geld verdienen. Kinder kosten Geld.
Jede Tochter nahm sich einen Schnorrer noch zum Mann,
so daß ich statt 7 Münder 14 füttern kann.
Das ist gut, denn statt zu erben,
sagen sie mir noch im Leben ihren Dank.
Eines Tages werd ich sterben,
bis dahin ist schon mein Geld auf ihrer Bank.
Apropos vom Sterben, ich war gestern im Spital
und der Doktor sagte mir bereits zum vierten Mal:
Lange geht es nicht mehr, denn mein Herz ist schon am End,
und es wird am besten sein, ich mach mein Testament.
Das ist schlecht, ich muß gestehen,
denn der Tod nimmt ja auch andre Leut aufs Korn,
die werdn mich dann driben sehen,
dann beginnt das Ganze noch einmal von vorn.