Alben & Lieder

Anfang

1968, Text/Musik: Georg Kreisler

Du wirst gebor’n wie eine Blüte
und schwebst im Raum, sekundenlang.
Dann sagt die Mutter: „Gott behüte! Er ist doch nicht am Ende krank?“

Du hörst im Äussern eine Klage,
du fühlst im Innern eine Pein.
Es ist der erste Deiner Tage,
der letzte wird nicht anders sein.

Das Leben scheint Dir noch nicht alles,
ein Niemandsland des Zwischenraums.
Das ist der Anfang des Zerfalles,
es ist das Ende Deines Traums.

Du fühlst bereits die erste Krise,
der Trost ist fern, der Tod ist nah.
Und die Moral ist einfach diese:
Erst warst Du fort, jetzt bist Du da.